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Gegen einen schwindenden Geist – Trägerstoff KLH für Impfstoff gegen Alzheimer

Gegen einen schwindenden Verstand – KLH-Träger für den Alzheimer-Impfstoff

Der Körper lebt und der Geist schwindet. Bei Patienten mit Alzheimer lässt die geistige Leistungsfähigkeit mit der Zeit ziemlich stark nach. Bislang gibt es kein Medikament oder keine Therapie, welches die Krankheit heilen kann. Medikamente können die Beschwerden allenfalls hinauszögern oder etwas lindern. Bislang gibt es gleichfalls keine vorbeugende Impfung.

Wissenschaftler arbeiten aber an Impfstoffen gegen Alzheimer. Dabei spielt die biosyn Arzneimittel GmbH mit Sitz in Fellbach eine entscheidende Rolle. Das Biotechnologieunternehmen liefert nämlich den Trägerstoff KLH für einen potenziellen Alzheimer-Impfstoff, der in der Entwicklung ist.

In einer Phase-2-Studie mit einem Peptidimpfstoff wurden positive Ergebnisse erzielt, die Anlass zu Hoffnung geben, aber weitere Studien notwendig machen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass weiteren neuronalen Schädigungen bei Patienten vorgebeugt wird. Die Erkenntnisse wurden nun in Nature Aging publiziert. Der mögliche Impfstoff soll eine Ablagerung eines bestimmten Eiweißes im Gehirn des Menschen verhindern. Dies stört die Kommunikation in und zwischen den Nervenzellen. Dadurch sterben über viele Jahre hinweg Nervenzellen und Nervenzellverbindungen ab. Betroffen sind die Regionen im Gehirn, die für das Gedächtnis, das Denken, die Sprache und die Orientierung zuständig sind.

Was ist nun die Leistung der biosyn Arzneimittel GmbH dabei: Das Biotechnologieunternehmen liefert den Trägerstoff KLH für den potenziellen Alzheimer-Impfstoff, der in der Entwicklung ist. Unter einer Impfung wird eine gezielte Stimulation des Immunsystems verstanden, die eine bestimmte Immunantwort hervorruft. Dabei werden Antigene verabreicht, um das Immunsystem gegen den zu bekämpfenden Erreger in Marsch zu setzen. Antigene sind also Stoffe, die eine Abwehrreaktion des Körpers hervorrufen. So kommt es zur Bildung von Antikörpern, die gegen fremde oder als bedrohlich erkannte Antigene von Immunzellen produziert werden. Verbinden sich Antigen und Antikörper, kommt es zu einer Reaktion: Die zu bekämpfende Zelle wird vernichtet.

Im Falle von KLH besteht nun der Vorteil darin, dass dieser Trägerstoff per se ein extrem starkes Antigen ist, auf dessen Oberfläche schwache Antigene chemisch gekoppelt werden können. Das Immunsystem reagiert dann sowohl auf das KLH, als auch auf die schwachen Antigene, die durch KLH deutlich an Antigenität gewinnen und damit für das Immunsystem erkennbar werden. Die biosyn Arzneimttel GmbH stellt den Trägerstoff unter den anerkannten Regeln der Guten Herstellungspraxis (GMP)her, die ihn erst dadurch einsatzfähig in Impfstoffen machen, die beim Menschen eingesetzt werden.

Hier die Ergebnisse in Nature Aging