Mangelernährung verbindet man in erster Linie mit Hungersnöten in Dritte-Welt-Ländern. Aber Mangelernährung ist auch hierzulande ein verbreitetes Problem – und beileibe nicht nur bei magersüchtigen Teenagern. Schätzungen zufolge sind mindestens 1,5 Millionen Menschen in Deutschland betroffen.
Meist sind es Menschen, die im öffentlichen Leben kaum präsent sind: Alte, Kranke und Pflegebedürftige. Oft bleibt eine Mangelernährung lange Zeit unbemerkt. Auch wenn Angehörigen oder den Betroffenen selbst auffällt, dass sie Gewicht abgebaut haben, nehmen sie es nicht ernst. Viele halten Gewichtsverlust für ein Zeichen von Altersschwäche oder eine unvermeidliche Begleiterscheinung von schweren Erkrankungen.
Doch die Folgen einer Mangelernährung können gravierend sein. Mangelernährung schränkt nicht nur das Wohlbefinden und die Lebensqualität erheblich ein. Sie schwächt das Immunsystem, verlängert Krankenhausaufenthalte, fördert Komplikationen, verzögert die Genesung und steigert die Gebrechlichkeit. Und: Sie erhöht die Sterblichkeit.