Schilddrüse

Schwangerschaft – Herausforderung für die Schilddrüse und Selen und Jod von besonderer Bedeutung

Schwangerschaft – Herausforderung für die Schilddrüse und Selen
  • Eine normale Funktion der Schilddrüse ist eine wichtige Voraussetzung für eine gesunde Schwangerschaft. Funktionsstörungen gefährden die Gesundheit von Mutter und Kind. Produziert das kleine schmetterlingsförmige Organ zu wenig Schilddrüsenhormone, ist die Entwicklung des kindlichen Gehirns gefährdet. Es kann auch zu Früh- oder Fehlgeburten kommen. Darauf hat die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) hingewiesen und beklagt, dass Schilddrüsenuntersuchungen nicht zur regulären Schwangerschaftsvorsorge zählen und im Mutterpass nicht berücksichtigt sind.
  • Grund für die in der Schwangerschaft oft erstmals auftretenden Schilddrüsenstörungen ist der um 50 Prozent erhöhte Bedarf an Schilddrüsenhormonen in den ersten Schwangerschaftswochen. Um diesen sicherzustellen, ist neben Jod auch das Spurenelement Selen von entscheidender Bedeutung. Fehlt es dem Körper, kann er nicht genügend des Schilddrüsenhormons Thyroxin bilden. Der Grund: Selenabhängige Enzyme schützen zum einen das Schilddrüsengewebe während der Hormonproduktion, zum anderen sorgen sie dafür, dass die Hormone in eine für den Körper verwertbare Form überführt werden. Daher verwundert es nicht, dass eine Schilddrüsenerkrankung oft mit einem Selenmangel einhergeht.
  • Gefährdet sind insbesondere Schwangere mit bereits bekannter Schilddrüsenerkrankung, mit Typ-1-Diabetes oder anderen Autoimmunerkrankungen, ältere Schwangere und Frauen mit Übergewicht. Gerade Frauen, bei denen bisher noch keine Schilddrüsenerkrankung diagnostiziert wurde, rät die DGE, ihre Schilddrüsenfunktion testen zu lassen. Denn weltweite Untersuchungen zeigten bisher, dass zwischen zwei und 17 Prozent aller Frauen mit Kinderwunsch Anzeichen für eine Autoimmunentzündung der Schilddrüse (Autoimmunthyreoiditis) und damit ein Risiko für eine Schilddrüsenfunktionsstörung hätten.