Unser Immunsystem ist ein hochkomplexes System, das mit einer Vielzahl unterschiedlichster Bedrohungen für die Gesundheit fertig werden kann. Dazu gehören nicht nur Krankheitserreger wie Viren und Bakterien, sondern beispielsweise auch veränderte körpereigene Zellen.
Um all diese Aufgaben erfüllen zu können, steht dem Immunsystem ein ganzes Arsenal unterschiedlicher und sehr effektiver Waffen zur Verfügung. Sie müssen gut kontrolliert werden, damit sie im Körper keinen Schaden anrichten. Wichtig ist dafür eine gute Balance des Immunsystems: zwischen der bestmöglichen Abwehr von potenziell schädlichen Eindringlingen und entarteten Zellen auf der einen Seite und dem Schutz des gesunden körpereigenen Gewebes andererseits.
Tierstudien zeigen, dass ein Selenmangel die Aktivität sogenannter T-Helferzellen vom Typ 1 (TH1) beeinträchtigen kann. Diese sind ein wichtiger Bestandteil der zellulären Immunabwehr. Bei einer Infektion schütten TH1-Zellen Botenstoffe aus, die spezifische Fresszellen anlocken. Diese nehmen dann die befallenen Zellen in sich auf und machen die Erreger dadurch unschädlich.
Gleichzeitig steigt bei einem Selenmangel die Gefahr, dass andere Komponenten des Immunsystems die Oberhand gewinnen (TH2-Immunantwort). Geraten die Abwehrkräfte aus dem Gleichgewicht, kann das unter anderem die Entstehung von Allergien und Autoimmunerkrankungen fördern. Eine ausreichende Selenversorgung trägt dazu bei, die Balance des Immunsystems zu erhalten.