Es ist gerade einmal mehr als 200 Jahre her, dass die Menschen Selen kennen. Selen, vom griechischen Wort für Mond, ist 1817 von dem schwedischen Mediziner und Chemiker Jöns Jakob Berzelius im Bleikammerschlamm einer Schwefelsäurefabrik entdeckt worden. Ihm war damals nicht sofort klar, welch bedeutenden Fund er machte. Zuerst hielt Berzelius die Substanz für Tellur, abgeleitet vom lateinischen Wort für Erde, zu dem Selen nämlich einige Ähnlichkeiten aufweist: So entwickelte sich bei der Verbrennung beider Elemente ein ausgeprägter Geruch nach Rettich. 1818 schloss Berzelius im Zuge seiner Experimente aber, dass es sich um ein neues Element handelt. Um auf die Ähnlichkeit zum Tellur (Erde) hinzuweisen, nannte er es Selen (Mond).
Doch Selen ist gar nicht so einfach in der Erde zu finden. Es blinkt nicht so wie Gold oder funkelt nicht so wie ein Diamant. Und wenn daraus das für den Menschen wichtige Spurenelement entstehen soll, ist es ein langer Weg. Der Stoff kommt meist in Form von Metallseleniden und schwefelhaltigen Erzen vor. Letztere sind in Kupfer, Blei, Zink, Gold oder Eisen zu finden.
Bei der Produktion von Schwefelsäure aus den schwefelhaltigen Gesteinen fällt nämlich im Schlamm Selendioxid an. Das Selendioxid wird dann gereinigt und ist der Grundstoff für die Produktion von Natriumselenit bei der biosyn Arzneimittel GmbH in Fellbach.
Hier in Schwaben unweit von Stuttgart stellen die Fachleute des Mittelständlers erst einmal eine selenige Säure her. Bevor diese weiterverarbeitet werden kann, wird sie aufwändig gereinigt. Schließlich bleibt reines Selen übrig – wieder in Form von Säure. Nun kommt Natronlauge ins Spiel. Sie neutralisiert das Ganze und es entsteht Natriumselenit. Dieser Lösung wird dann mit Hilfe von Vakuum das Wasser entzogen. Wichtig bei der Trocknung ist, dass genau der Punkt erwischt wird, bei dem das Natriumselenit-Pentahydrat entsteht. Rund eine Woche dauert die Herstellung einer Charge.
Hinter der Herstellung des Natriumselenit-Pentahydrat steckt eine Menge eigenes Know-how der Firma biosyn. Denn das Verfahren und die technischen Gerätschaften für die Herstellung sind von dem Familienunternehmen selbst entwickelt worden. Die biosyn-Technik erlaubt die keimfreie Produktion hochwertiger Spurenelement-Verbindungen unter klinisch und hygienisch höchst reinen Bedingungen.
In Fellbach wird Natriumselenit für den Eigenbedarf hergestellt. Außerdem werden mittelständische Arzneimittelhersteller und große Pharmaunternehmen mit dem hochwertigen Natriumselenit für Forschungszwecke und klinische Anwendungen beliefert. Die Nahrungsergänzungsmittel von biosyn mit Selen und auch die entsprechenden Arzneimittel werden dann von Partnern produziert. biosyn wacht stets darüber, dass alle Qualitätsstandards eingehalten werden.